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01 - Einleitung Zentralwerkstatt Rundgang
03 - Die Entstehung des Geiseltalsees
04 in Bearb.
05 in Bearb.
06 in Bearb.
07 - Abora-Projekt- in Bearb.
01 - Einleitung Zentralwerkstatt Rundgang
Herzlich Willkommen im Industriedenkmal Zentralwerkstatt Pfännerhall in Braunsbedra am Geiseltalsee.
Warum heißt die Pfännerhall so?
Die hallesche Pfännerschaft hatte zur Deckung ihres wachsenden Energiebedarfe zur Salzgewinnung im Jahr 1907 ein Grubenfeld mit einer Größe von 520 Morgen erworben.
Am 19.08.1911 legten sie den Grundstein für die Brikettfabrik Pfännerhall.
Von 1923 bis 1926 wird anstelle der mechanischen Werkstatt die Zentralwerkstatt Pfännerhall im Art Deco-Stil errichtet.
In dieser Werkstatthalle wurden die erforderlichen Arbeiten zur Reparatur und Wartung der Anlagen und Maschinen der Brikettfabrik ausgeführt. Teilweise waren bis zu 180 Arbeitskräfte in der Werkstatt beschäftigt.
Mit dem Ende des Bergbaus im Geiseltal im Jahr 1993 und dem Abriss der Brikettfabrik Pfännerhall sollte auch der Abriss der Zentralwerkstatt erfolgen. Nur dem Verein Zentrum für Zukunftstechnologie, Kunst und Design unter der Leitung von Professor Doktor Peter Luckner ist es zu verdanken, dass die Halle erhalten blieb.
In den Jahren 1999 bis 2000 wurde die Halle mit privaten Spenden und Fördergeldern denkmalgerecht saniert und für die künftige Nutzung in der Gestalt von 1938 umgebaut.
02 - Bergbauausstellung
Der Abbau der Braunkohle im Geiseltal wurde erstmals 1698 urkundlich erwähnt.
Kohle ist im Laufe vieler Millionen Jahre aus abgestorbenen Pflanzen entstanden, die in tiefen Erdschichten hohem Druck und Temperaturen ausgesetzt waren, was zum Prozess der Inkohlung führte. Während dieser Inkohlung entstand die Braunkohle. Diese entstandenen Kohleflöze stiegen mit der Zeit nach oben und an einigen Stellen direkt bis an die Erdoberfläche. Nur so wurde die Kohle überhaupt entdeckt. Schon ein Maulwurfshaufen konnte Kohlestückchen enthalten.
Braunkohle ist ein fossiler Brennstoff, der zur Stromerzeugung verwendet wird. Die Rohkohle wurde getrocknet und zu Braunkohlenbrikett gepresst.
Heute wird die Braunkohle in Kohlekraftwerken verbrannt und die dadurch frei werdende Wärme wird aufgenommen und durch viele weitere Arbeitsschritte in Strom umgewandelt.
In der Frühzeit haben die Menschen im Bergbau sicherlich nicht täglich und planmäßig gearbeitet.
Wahrscheinlich haben die Bauern in den Monaten, in denen sie in der Landwirtschaft weniger zu tun hatten und auch Heizmaterial brauchten, gelegentlich an den Berghängen nach Kohle gegraben.
Man sprach damals auch noch nicht vom Bergbau, sondern von der Kohlengräberei.
Die Förderung der Braunkohle gewann erst in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts an Bedeutung.
Die erschlossenen Gruben dienten vor allem zur Versorgung umliegender Zuckerfabriken. Insgesamt bewegte sich die Förderung auf einem geringen Niveau.
Waren es zu Beginn nur 12 kleinere Gruben, entstanden mit Beginn der industriellen Förderung großflächige Fördergebiete, die alsbald zu einem der größten zusammenhängenden Tagebauareale Deutschlands wurden.
Mit Schaufelradbaggern sowie Eimerkettenbaggern wurde die Kohle nach Beginn der Industrialisierung abgebaut und in Eisenbahnwagen verladen. Vor der Industrialisierung ging man mit Hacke und Korb los. Später kam dann der Hunt zum Einsatz, mit welchem man die Kohle auf Schienen transportieren konnte. Es handelte sich um einen offenen, kastenförmigen Förderwagen, welchen Sie in der Mitte des Raumes stehen sehen.
13480 Arbeitskräfte waren nach dem 1. Weltkrieg im Bergbau beschäftigt.
Der Abbaubetrieb forderte die Zerstörung von 33 km² Landschaft und von 16 Ortschaften. 14 davon wurden gänzlich weggebaggert, 2 davon teilweise. Das waren Krumpa und Neumark.
Naundorf, Körbisdorf, Benndorf, Wernsdorf, Zützschdorf, Gräfendorf, Geiselröhlitz, Lützkendorf, Neubiendorf, Petzkendorf, Kämmeritz, Möckerling, Zöbigker, Eptingen und Zorbau wurden gänzlich dem Erdboden gleichgemacht. Ca. 12500 Einwohner wurden in die Orte Mücheln, Braunsbedra, Merseburg umgesiedelt. Es war ein Segen und ein Fluch zugleich. Ein Segen für Alle, die durch die Kohle Arbeit und Lebensgrundlage fanden. Ein Fluch für die Menschen, deren Heimat verschwand.
Im gesamten Raum um Merseburg beanspruchte der Bergbau eine Fläche von 90 km².
Viermal mussten die Geisel und die Eisenbahnstrecke umgelegt werden.
03 - Die Enstehung des Geiseltalsees
Die Renaturierung und Rekultivierung des Tagebaus zum Geiseltalsee
In den 90er Jahren wurde der Tagebau Mücheln hauptsächlich an den Böschungskanten saniert, wobei rund 260 Millionen m³ Erdmasse bewegt wurde, um die Böschung abzuflachen. Anschließend wurde das Restloch ab dem 23.06.2003 geflutet und es entstand der Geiseltalsee. Diese Flutung war am 29.04.2011 beendet. Der Wasserspiegel musste 98 m über Normal Null erreichen, damit die Geisel, die den See durchfließt bei Frankleben zur Saale weiterfließen konnte. Das erreichte man durch eine künstliche Flutung über die Saale in Naumburg, über einen rund 18 m langen Stollen vom Wasserwerk Daspig.
Die erste Teilfreigabe zur Nutzung des Sees erfolgte am 11.08.2012. Noch sind nicht alle Bereiche freigegeben.
Von 2009 bis 2015 erfolgte der Bau der Seebrücke Braunsbedra. Sie ragt 190 m in den See hinein und bietet auf der Plattform einen tollen Ausblick auf den gesamten Seeumfang.
Der Geiseltalsee hat einen Wasserinhalt von 423 Millionen m³ und eine Wasserfläche von 18,4 km². Seine größte Tiefe sind ca. 80m. Die gesamte Uferlänge beträgt 41 km. Der Rundweg ist 28 km lang.
Mit 1840 ha ist der Geiseltalsee so groß wie 2500 Fußballfelder.
04 - Das Laufrad des Michael Kaßler
Das Laufrad des Michael Kaßler
Vor Ihnen steht das Laufrad von Michael Kaßler aus Braunsbedra - ein Nachbau des über 250 Jahre alten Originals von 1761, das im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg in der Ausstellung Medizin und Handwerk als Beispiel handwerklichen Schöpfertums gezeigt wird. Daneben steht ein auf 2/3 verkleinerter Nachbau.
So wie wir heute als Erstes auf einem Laufrad mit dem Radfahren beginnen, begann auch die Geschichte des Fahrrads vor 200 - 250 Jahren an verschiedenen Orten mit der Erfindung von Laufrädern. Ein weiterer, wenn auch anders gebauter Vorläufer des Fahrrads ist die Laufmaschine von Karl Drais von 1817 aus Mannheim. Wie das Laufrad von Michael Kaßler entstand, darüber ist leider noch nichts Schriftliches gefunden worden, aber es gibt mündliche Überlieferungen alter Einwohner von Braunsdorf, wie dieer Ortsteil des heutigen Braunsbedra bis 1943 hieß, die 1903/1904 und dann nochmals 1961 veröffentlicht wurden und auf der Website www.kaßler-laufrad.de nachgelesen werden können.
Sicher ist, Michael Kaßler wurde im September 1733 in Braunsdorf geboren, seine Eltern und Vorfahren waren Bauern und sie lebten ursprünglich im nahe gelegenen Ort Reipisch. Mit 14 Jahren begann er im Nachbardorf Krumpa eine Lehre zum Böttcher, heiratete 1754 und arbeitete und lebte fortan als Handwerker und Bauer auf dem von seinen Eltern geerbten Gehöft. Er galt als vielseitig und geschickt. Wie alle Bauern war er seinem Grundherren auf Schloss Bedra, seinerzeit den Reichsgrafen von Brühl, zu Abgaben und Diensten Verpflichtet und musste sich dort einfinden, wenn er gerufen wurde. Die Überlieferung berichtet hierzu: Weil er schon mehrfach verspätet in Bedra eingetroffen war, handelte er sich eines Tages einen Anranzer seines Grundherren ein: "Kerl, mache er sich Räder unter die Beine, dann geht es schneller, wenn ich ihn Rufe!" So geriet er plötzlich in Not und musste sich etwas einfallen lassen, wie er schneller vorankommen könnte. Doch nicht umsonst heißt es auch: " Not macht erfinderisch." und so scheint es ihm wie ein Geistesblitz in den Sinn gekommen sein, dass er sich auf seine Schubkarre, die er gewöhnlich mit Werkzeug und Ersatzteilen beladen hinter sich herzog, draufsetzen und flott rollen lassen könnten, wenn diese ein zweites Rad besäße. "Gesagt - getan!" ging er zu Werke und baute ich aus mehreren Dingen, mit denen er alltäglich zu tun hatte, sein Laufrad.
Bitte besuchen Sie auch den Gedenkstein der Stadt Braunsbedra und ihm gegenüber die Giebelgestaltung für Michael Kaßler als Pionier des Geiseltals an seinem ehemaligen Gehöft Hauptstraße 19.
05 Fossilienausstellung "Fundort Pfännerhall"
06
07 - Abora-Projekt
Abora (nach der kanarischen Gottheit Abora) ist der Name von vier Schilfbooten, mit denen der deutsche Forscher und Abenteurer Dominique Görlitz zwischen 1999 und 2019 Expeditionen im Mittelmeer und im Nordatlantik durchführte. Bei Schilfbooten handelt es sich technisch um Flöße, sie besitzen somit den Vorteil der Unsinkbarkeit. Die Hauptthese der Abora-Expeditionen besteht darin, dass mit Rahseglern aus Schilf auch komplexe Segelmanöver durchführbar sind: Sie konnten auch am Wind und unter günstigen Bedingungen sogar gegen den Wind segeln (kreuzen). Damit wäre es bereits in der Jungsteinzeit möglich gewesen, mit einfachen Mitteln hochseetüchtige Schilfboote nicht nur zu bauen, sondern damit auch Handelsfahrten zu unternehmen, Im letzten Punkt ging Görlitz damit über die Experimente von Thor Heyerdahl hinaus, welcher mit derartigen Flößen Langstrecken-Drifts unternahm, sich dabei aber im Wesentlichen nur mit der Strömung und dem vorherrschenden Wind vorwärts bewegen konnte.
08 - Außen
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